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AutorenbildKosmetik Gröger

Gesunder schlaf- 2 Experten antworten:



Ausreichend und ungestörter Schlaf sorgt nicht nur für Wohlbefinden und hält uns gesund, sondern im Schlaf regeneriert sich die Haut. Dafür verantwortlich ist ein Wachstumshormon, das im Schlaf ausgeschüttet wird. Wie viel Schlaf ausreichend ist, welche Faktoren Schlaf behindern können und wie sich Schlafmangel auf die Haut auswirkt, erklären zwei Experten im Interview mit dem Beauty Forum Magazin und verraten passende Maßnahmen, denn Permanenter Schlafmangel kann frühe Falten verursachen und wer möchte das??


1. Wie viel Schlaf benötigt unser Körper, um gesund zu bleiben? Prof. Dr. med. Christoph M. Bamberger: Das ist bei jedem Menschen verschieden und genetisch vorgegeben. In der Regel liegt das Schlafbedürfnis zwischen sechs und acht Stunden. Doch nicht jeder braucht gleich viel Schlaf: ältere Menschen weniger als junge. Langschläfer schlafen auch nicht automatisch besser als Kurzschläfer. Wichtig ist hier immer der Anteil des Tiefschlafes. Denn dabei ist der ganze Körper auf Regeneration eingestellt. Übrigens ist auch nicht wichtig, wann unser Schlaf stattfindet. Man weiß mittlerweile: Die alte Regel, der gesündeste Schlaf findet vor Mitternacht statt, ist nicht richtig. Die Bettgehzeit spielt für die Erholsamkeit keine Rolle. Man unterscheidet klassisch zwischen den „Lerchen“, das sind die Frühaufsteher, und den „Eulen“, die später erst aktiv werden. Wer natürlich morgens länger schläft, bleibt abends länger wach.Leider muss man heute durch den Arbeitsalltag in der Regel morgens wach sein. So müssen viele Menschen eben gegen ihren chronobiologischen Rhythmus schlafen. Ob man genug und gut schläft, lässt sich immer daran feststellen, dass wenn man tagsüber fit und leistungsfähig ist, der Schlaf genug war.


2. Wie wirkt sich Schlafmangel auf den Körper und speziell auf die Haut aus? Ganz klar: Während wir schlafen, regeneriert sich unser Körper. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, permanenter Schlafmangel kann frühe Falten verursachen. Im Schlaf wird ein Wachstumshormon ausgeschüttet. Schlafen wir zu wenig oder die Tiefschlafphase ist gestört, kann dieses Hormon nicht richtig produziert werden, das zeigt sich dauerhaft an der Haut. Sie wird dünner, und es kommt dadurch zur Faltenbildung. Der Körper reagiert auf Schlafmangel mit Konzentrationsstörungen. Wir wissen, wenn wir eine Nacht nicht gut schlafen, wie schwer es am anderen Tag fällt, Dinge bewusst wahrzunehmen. Langfristig kann Schlafmangel sogar Bluthochdruck begünstigen und sogar den Blutzucker beeinflussen. Zu wenig Schlaf kann auch zu Depressionen führen und sogar dick machen. Denn wer tagsüber müde ist, neigt dazu, mehr zu essen.


3. Was hindert uns daran, einzuschlafen oder durchzuschlafen, und welche Maßnahmen empfehlen Sie für einen gesunden Schlaf? Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden? Das können zum einen äußere Einflüsse sein: Lärm, aber auch eine schlechte Matratze. Hier sollte man zuerst bei der Schlafhygiene anfangen. Zum Einschlafen hilft alles, was uns zum Entspannen bringt: Nehmen Sie abends ein Bad. Trinken Sie ab dem Nachmittag schon keine koffeinhaltigen Getränke. Gönnen Sie sich eine große Tasse Baldrian-Tee. Das hilft schon beim Herunterkommen.Die Wechseljahre sind auch ein Grund, nicht schlafen zu können. Viele Frauen klagen gerade in dieser Zeit über Schlafstörungen. Kummer, Sorgen, zu später Sport,  aber auch Alkohol am Abend behindern ebenfalls den gesunden Schlaf. Natürliche Baldrian- oder Hopfenpräparate können hier durchaus etwas nachhelfen. Sehr gut wirken auch schon geringe Dosen an Melatonin, um das Einschlafen zu fördern. Retard-Produkte setzen die Wirkstoffe nach und nach frei und unterstützen somit das Durchschlafen.


4. Wie wirkt sich Blaulicht auf unseren Schlaf aus? Dr. med. Alexander Wunsch: In der Natur gibt es einen hohen Anteil von blauem Licht nur am Tag, wobei der Himmel im Sommerhalbjahr noch mehr Blaulicht spendet als im Winter. Die natürliche Gleichung lautet also: Viel Blaulicht bedeutet Tag und Sommer, also die Phasen, in denen unser Organismus besonders aktiv sein muss. Das Fehlen von Blaulicht-Anteilen hingegen signalisiert unserem Körper, dass es Schlafenszeit ist, also die Phase, in der sich unser Organismus regeneriert und auf Zellebene wichtige Reparaturvorgänge ablaufen. Wenn wir also nach Sonnenuntergang mit Blaulicht aus Smartphones, LED-Leuchten, Fernsehern und Ähnlichem konfrontiert sind, wirkt sich das äußerst negativ auf die Erholungsvorgänge im Organismus aus.


5. Welche Unterschiede gibt es bei Blaulicht? In der Natur hat das blaue Licht seinen Sinn, zum Beispiel als wichtiger Signalgeber für den zirkadianen Rhythmus, indem unsere inneren Uhren, die alle Zellen und Organe steuern, synchronisiert werden. Auch in der therapeutischen Anwendung von Licht spielt Blau eine wichtige Rolle, zum Beispiel bei der Behandlung von Akne, Neurodermitis und Schuppenflechte. Neuerdings gibt es sogar blaue „LED-Pflaster“, die erfolgreich gegen Rückenschmerzen eingesetzt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen der vergangenen Jahre haben in den Hautzellen verschiedene Rezeptoren ausfindig machen können, die für blaues Licht empfindlich sind und die bei der Anpassung der Haut an die UV-Strahlung im Sonnenlicht beteiligt sind. In der Natur und im lichttherapeutischen und kosmetischen Kontext ist blaues Licht also positiv zu bewerten. Wenn man jedoch die aktuellen LED-Lichtquellen für die Allgemeinbeleuchtung betrachtet, dann besteht hier eher das Risiko einer ungewollten Überdosierung, die sich nicht nur negativ auf den Schlaf auswirken kann, sondern auch Hautstress und Augenprobleme hervorrufen kann.


6. Welche Maßnahmen empfehlen Sie für einen gesunden Schlaf? Da blaues Licht am wirksamsten das Hormon Melatonin, das oft etwas salopp als Schlafhormon bezeichnet wird, unterdrückt, ist Lichthygiene die einfachste und wirkungsvollste Maßnahme, um einen gesunden und erholsamen Schlaf zu ermöglichen. Das heißt also: Möglichst kein blaues Licht mehr nach Sonnenuntergang, indem man LED-Licht meidet oder so filtert, dass die erhöhten Blauanteile nicht mehr vorhanden sind, beispielsweise mit einer Blaulicht-Schutzbrille. Lieber mal eine Kerze anzünden und in der Nachttischleuchte eine der guten, alten Glühlampen mit 25 Watt verwenden.




©www.beauty-forum.com, 14.2.20/pixabay

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